Rassiger Brasilianer aus São Paulo: Der Puma GT

Puma war ein brasilianischer Spezialautohersteller, der von 1966 bis etwa 1995 Autos baute. Aufgrund hoher Einfuhrzölle war Brasilien während dieses Zeitraums für im Ausland gebaute Autos gesperrt. Dadurch beschränkte sich das Fahrzeugangebot für den durchschnittlichen Brasilianer auf die von ausländischen Herstellern wie Volkswagen und General Motors, welche brasilianische Produktionsstätten errichteten und die Fahrzeuge vor Ort bauten.

Der Puma GT ist ein in Brasilien hergestellter Sportwagen auf Volkswagen-Basis. Strenge brasilianische Vorschriften, die Importe einschränkten, um die einheimische Automobilproduktion zu fördern, führten zur Entwicklung des Puma und anderer spezieller Fahrzeuge. Die Produktion begann 1964 ursprünglich mit Komponenten von DKW-Vemag. Daher besaß der Puma einen Frontmotor inklusive Frontantrieb. Doch alsbald zeichnete sich der langsame Niedergang der Marke DKW ab, und so wurde 1967 die Produktion auf Komponenten des Käfer von Volkswagen umgestellt, was den Wechsel von zu einem Heckmotor und Hinterradantrieb bedeutete und eine völlig neue Konstruktion erforderte.

Als Motorisierung wurde nun statt des bisherigen Dreizylinder-Zweitaktmotors von DKW ein Vierzylinder-Viertaktmotor verbaut. Zu Beginn lieferte der VW Karmann Ghia die Puma-Basis, der auch in Brasilien erhältlich war. Nachdem 1974 die Produktion des Karmann Ghia eingestellt worden war, lieferte Volkswagen do Brasil Bodengruppen des VW Brasília nach São Paulo. Am Anfang wurde der VW Puma GT mit einem 1,5-Liter-Motor ausgerüstet, der im Laufe des Jahres 1970 durch den Boxermotor mit 1600 cm³ Hubraum ersetzt wurde. Für kurze Zeit gab es sogar einen Puma GT 1800 S.

Die ersten Pumas wurden ausschließlich für den Rennsport gebaut, aber es dauerte nicht lange, bis sie auch als Straßenversion erhältlich waren. In den 1970er und 1980er Jahren wurden Pumas sporadisch in die USA importiert. Obwohl der Puma nicht als Bausatzauto konzipiert war, wurden die Fahrzeuge nur als Bausätze importiert. Der „Bausatz" war eigentlich ein komplettes Auto ohne Vorderradaufhängung, Getriebe, Motor, Räder und Reifen. Die fehlenden Komponenten waren beim Händler erhältlich, oder der Importeur konnte die benötigten Teile liefern. Weniger restriktive Vorschriften erlaubten die Einfuhr und Vermarktung kompletter Autos in Kanada.

 

Pumas waren auch in Südafrika beliebt, und dort wurde auch ein Montagewerk errichtet. Die Exporte nach Europa beschränkten sich auf eine kleine Anzahl von Fahrzeugen, die über einen Händler in der Schweiz vertrieben wurden. Puma baute einige Modelle mit Frontmotor und Hinterradantrieb auf der Grundlage brasilianischer Chevrolet-Komponenten, die jedoch nicht exportiert wurden. Als der brasilianische Markt für Importe geöffnet wurde, ging der Inlandsmarkt für den Puma deutlich zurück. Das ursprüngliche Puma-Unternehmen ging Mitte der 1980er Jahre in Konkurs, und die Produktion wurde zeitweise eingestellt.

 

Die Produktion der beiden Modelle auf VW- und Chevrolet-Basis (Puma GTB) wurde wieder aufgenommen, als das Unternehmen Araucaria sämtliche Maschinen und Werkzeuge kaufte. Nach einer kurzen Zeit wurde die Fertigung von Alfa Metais übernommen. In den letzten Produktionsjahren wurden einige Pumas mit Heckmotor und wassergekühlten VW-Motoren hergestellt, die jedoch nur wenig Anklang fanden. Während der gesamten Lebensdauer der Marke wurden über 22.000 Pumas hergestellt.(Fotos: Fabio Aro, Auctions America | Andreas Loleit)

 

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