Projekt Scheunenfund: 1956er Porsche 356 A 1600 Cabriolet

Dieses Porsche 356 A 1600 Cabriolet ist eines von gerademal 429 Exemplaren, die vom Stuttgarter Karosseriewerk Reutter im Modelljahr 1956 gebaut wurden. In den frühen 1970er Jahren verschwand es in einer Scheune in Dänemark und fristete dort über ein halbes Jahrhundert lang ein Dasein im Verborgenen, wobei es sich Jahr für Jahr seinem heutigen Zustand näherte. In 2021 trat dieses bemerkenswerte Exemplar von Porsches erstem Sportwagen endlich wieder ans Licht, bereit für ein zweites neues Leben.

Der 356 war das erste Serienmodell von Porsche und etablierte das Unternehmen schnell als Hersteller hoch angesehener Sportwagen. Die Produktion des 356 von 1948 bis 1965 beinhaltete vier große Serienänderungen, mehrere Karosserieüberarbeitungen und eine beträchtliche Anzahl von Motorvarianten. Das erste große Update mit der Bezeichnung 356 A und einer neuen einteiligen, gewölbten Panorama-Windschutzscheibe wurde 1955 auf der Automobilausstellung in Frankfurt vorgestellt. Als vornehmes Geschwisterteil des legendären Porsche 356 Speedster stellte das 356 Cabriolet zu seiner Zeit einen echten Luxussportwagen dar. Trotz seiner eher zierlichen Statur und bescheidenen Leistung von nur 60 Pferdestärken ließ sich das Cabriolet mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h flott auf der Autobahn fahren, während die bequemen Sitze, sein dick gepolstertes Verdeck und die hochkurbelbaren Türfenster den Passagieren ein angenehmes Fahrerlebnis boten.

Das hier gezeigte Porsche 356 A 1600 Cabriolet wurde im November 1956 gebaut und als Neuwagen über die Skandinavisk Motor Company of Denmark verkauft. Die Erstzulassung erfolgte am 30. März 1957. Im Februar 1958 wurde das Originalgetriebe des Wagens im Rahmen der Werksgarantie ausgetauscht, wie im Porsche-Echtheitszertifikat, das dem Wagen beiliegt, angegeben ist. Am 11. Juni 1959 wurde der Wagen von Esben A. Ubbesen erworben, der bis 2021 Eigentümer bleiben sollte. Als ein Geschenk für seine Frau gekauft, genossen er und seine Familie das Cabriolet während den 1960ern bis in die frühen 1970er Jahre. In dieser Zeit wurde der ursprüngliche 1,6-Liter-Porsche-Motor, der als Ersatzteil zum Auktionsangebot gehört, wegen einer undichten Ölwanne ausgebaut und durch einen benutzerfreundlicheren Volkswagen-Motor ersetzt wurde, mit dem das Auto noch immer ausgestattet ist.

Anfang der 1970er Jahre lagerte Esben Ubbesen den Porsche ein und besprühte ihn regelmäßig mit Öl, um die Karosserieteile und mechanischen Komponenten zu konservieren. Im Jahr 2021 trennte sich der langjährige Besitzer schließlich im Alter von 88 Jahren von seinem 1600er Cabriolet, und zwar in dem Zustand, in dem es sich hier präsentiert - bemerkenswerterweise unter Beibehaltung des Fahrgestells und des Porsche-Motors (nicht eingebaut) mit den gleichen Nummern, Dieser 356 A wird in dem Zustand angeboten, in dem er vorgefunden wurde, nachdem er einundfünfzig Jahre lang unberührt geblieben war.

Er bietet eine seltene Gelegenheit, eine Grundrestaurierung nach den ursprünglichen Spezifikationen vornehmen zu lassen, die durch die große Verfügbarkeit von neuen oder auch gebrauchten Porsche-Teilen möglich ist. Oder vielleicht möchte der neue Besitzer dieses Stück Geschichte mit ununterbrochener Besitzerkette seit 1956 und aufgrund einer fesselnden Hintergrundgeschichte vielleicht sogar in seinem jetzigen Zustand erhalten? Wir sind auf die Versteigerung dieses 356 A 1600 Cabriolets bei RM Sotheby´s am 14. Mai in Monte Carlo (Grimaldi Forum), Monaco, ganz besonders gespannt, da dieses Angebot ohne Mindestpreis ist. (Photos: RM Sotheby´s)

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