Oldie mit richtig Schmackes: Schicker 1982er Golf 1 mit 380 PS TSI-Motor

Wenn es sich ums Thema Tuning dreht, geht Andre Jürgens dies weniger stilistisch, sondern äußerst praxisorientiert an. Was beim Auto drin und dran ist, muss auch benutzt werden, lautet seine Devise: Das Gaspedal ist zum Durchtreten da, und der Motor muss seine Leistung stets parat halten. In diesem Fall sind das stramme 380 PS aus einem Golf-7-Turbomotor, die unter der Haube dieses frontgetriebenen Einser Golf auf ihren Einsatz lauern.

Gibt Andre sein „Go!“, ist das Ergebnis sofort zu sehen. Es braucht nicht viel, um die 185er Nankang Reifen an der Vorderachse zum Qualmen zu bringen. Genau genommen, lässt sich das auch während der Fahrt recht einfach umsetzen. Einfach den Gasfuß etwas kraftvoller drücken, und schon beginnt der Golf zwei fette Rauchfahnen hinter sich herzuziehen.

Das Schnäppchen von nebenan wird zum Porsche-Killer

Ursprünglich war dieses Auto ein Golf 1 CL in Marsrot, den Andre in 2006 direkt aus dem Nachbarort als Teileauflösung zum Schnäppchenpreis von 1000 Euro ergatterte. Der vom Vorbesitzer damals verbaute 1,3-Liter-Polo-Motor sorgte wenigstens dafür, dass der 1982er Golf gefahren werden konnte. Lange blieb das schwachbrüstige Aggregat allerdings nicht an seinem Platz, an dem schon mehrere Motoren werkeln durften.

Schon im selben Jahr hielt ein TFSI-Motor Einzug. Zwei Jahre später versenkte der Student ein Edition-30-Triebwerk im Maschinenraum des Golf, dessen Platz schließlich ein Vierzylinder aus dem Golf 7 R einnahm, der schon mit seiner Serienleistung ein Hammer ist. Andre spendierte ihm noch ein paar Änderungen, darunter eine 98 Oktan Stage 1-Software, einen Catchtank in Verbindung mit der Golf 7R-Druckpumpe und eine 3-Zoll-Auspuffanlage, die mit kernigen Sound die Abgase ins Freie bläst. Schlussendlich konnte er sich über 380 PS sowie 500 Newtonmeter Drehmoment freuen. Und da er sich angesichts der satten Leistung um die Kupplung keine Sorgen machen wollte, garantiert jetzt eine Sachs Race 4Pad Sinter-Kupplung bei jeder Attacke eine bombenfeste Kraftübertragung.

Mit 270 Sachen der Sonne entgegen

Etwas knifflig gestaltete sich dagegen die Aufhebung der elektronischen Wegfahrsperre. Sonst wäre der VW Golf keinen Meter gefahren. Das Getriebe ist eine Kombination aus einem verstärkten 02S-Radsatz im 02A-Gehäuse und einer Polo 9N-Schaltbox. Mit angepasster Übersetzung rennt der kantige Wolfsburger 270 km/h auf der Autobahn, wenn es denn sein muss.

Im Ernstfall wird die Geschwindigkeit durch gelochte und geschlitzte Opel-Meriva-Bremsscheiben (vorne) und GTI-Scheiben (hinten) in Verbindung mit Girling-Sätteln in Wärme umgewandelt. Dank eines KW V1-Gewindefahrwerks konnte Andre das Fahrverhalten an seine persönlichen Vorstellungen anpassen. Die Lebensdauer der Reifen ist, wie eingangs erwähnt, etwas begrenzt. Dafür machen die Felgen vom Typ IB Klassik 50 zero lip im Format 7 x 17 ET35 dauerhaft eine gute Figur.

Innere Sicherheit: Meterweise Rohware sorgt für die nötige Steifigkeit

Mit meterweise verbauter Rohrware für den Überrollkäfig und dazu Halbschalen-Sitze investierte der VW-Schrauber in die „innere Sicherheit“, das Holzlenkrad und der „Tittentacho“ spielen optisch die Nostalgie-Karte wunderbar aus. Und auch ein wenig Chrom fand dann doch noch den Weg an den Golf. Schließlich war Überholen mit Stil schon immer angesagt, oder nicht? (Fotos: Marcus Berger)

 

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