Kerniger Spaßbeschleuniger: 964 Classic RSR Stonegrey von dp Motorsport

Als im Mai 1972 die Ingenieure bei Porsche begannen, dem Carrera RS 2.7 den letzten Schliff zu verleihen, stand eine Maxime im Vordergrund: So leicht wie möglich sollte die neue Basis für den Motorsport sein und effektiver als alles bisher Dagewesene.

Patrick Zimmermann wuchs mit den Leichtbau-Neunelfern für Straße und Rennstrecke auf. Heute fühlt er sich diesem Erbe mehr denn je verpflichtet. In seinem Traditionsunternehmen dp Motorsport verwirklicht er ganzheitliche Sonderaufbauten, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern meist auch federleicht sind.

Konsequenter Karosserie-Leichtbau gehört zu den Kernkompetenzen des Unternehmens mit Sitz in Overath-Immekeppel. Die allerneueste Kreation des Rheinländer Karosseriebau-Spezialisten ist außen wie innen im dezenten Farbton Steingrau lackiert und dazu passend mit kontrastierenden Elementen in Burgundrot verziert. Die Kreation ist eine automobile Schönheit, aber keine unantastbare Diva auf Rädern, sondern vielmehr ist der äußerlich wie ein Carrera RSR 2.8 auftretende Neunelfer ein ansehnlicher Spaßbeschleuniger mit Motorsport-Ambitionen, der förmlich nach der Straße lechzt und in allen Lagen reinstes Fahrvergnügen aufkommen lässt. Mit dem 964 Classic RSR Stonegrey zeigt Patrick Zimmermann einmal mehr, dass Backdating auf Neunelfer-Basis wunderbar funktioniert.

So bringt es das allerneueste Projekt aus Overath-Immekeppel auf gerademal 1.050 Kilogramm Leergewicht. Die Basis ist ein Porsche Typ 964 der ersten Baujahre. Patrick Zimmermann verwirklicht dies durch ein Leichtbau-Konzept, bei dem nicht allein die lange Tradition von dp Motorsport eine Rolle spielt. Vielmehr liegt dem ohne Benzin 1.050 Kilogramm wiegenden Sportcoupé eine Entwicklungsgeschichte zugrunde, die bereits 2009 in Gang gesetzt wurde. Schon damals gelang es Zimmermann, das 1983 ausgelieferte 911 SC Coupé eines Kunden der 850-Kilogramm-Marke nahezubringen und somit einen Schwellenwert zu unterbieten.

Als er vier Jahre später anlässlich der „Techno Classica“ 2013 in der Essener Messe den 964 Classic RSR auf 964-Basis der Öffentlichkeit präsentierte, wusste er bereits, dass dieses Modell, selbst bei Anwendung sämtlicher Tricks und Kniffe, immer etwas schwerer sein würde als ein Porsche 911 SC.

Was für ihn schon damals zählte: „Auf der Rennstrecke, bei den Touristenfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife oder auch bei den Trackdays entscheiden die Performance und das Gesamtpaket. Darum galt es für mich, herauszufinden, ob zusätzliche 25 bis 30 PS, ABS und ein elektronisch gesteuertes Motormanagement den kleinen Gewichtsnachteil nicht doch ausgleichen würden.“

Bis auf 150 Kilogramm ist er mit dem 964 Classic RSR an den Lightweight-SC herangekommen. Erreicht hat er dies – der Kernkompetenz des Unternehmens entsprechend – durch den Verbau handgefertigter Karosserie-Komponenten aus einem Karbon-Kevlar-Gemisch. Dieses Gewebe ist extrem reißfest, langlebig und formstabil, außerdem wird es vor allem im professionellen Rennwagenbau eingesetzt. Der Umbausatz umfasst die vorderen Kotflügel, die hinteren Seitenwände, die Hauben, Schürzen, Seitentüren mit grün getöntem Plexiglas sowie die Dachhaut. Zimmermann fertigt die Komponenten in den unterschiedlichsten Verfahren, abhängig von der jeweils zu überspannenden Fläche. Ist diese besonders groß, wird eine Vakuum-Methode angewandt, die der Baumeister wie folgt beschreibt: „Die größeren Einzelteile werden noch klassisch laminiert und anschließend in Folie verpackt, um die Luft zu entziehen und überschüssiges Harz austreten zu lassen. Der Sandwich-Kern im Inneren wird sauber angepasst, um auch auf lange Sicht die bestmögliche Stabilität zu gewährleisten.“

Von Hand laminiert dp Motorsport zum Beispiel die vorderen Kotflügel und auch die hinteren Seitenwände. Sie schaffen den Platz für umgeschweißte Fuchs-Schmiedefelgen, vorn im Format 9J x 15 ET 26 sowie in 11J x 15 ET 15 hinten an der Antriebsachse. Das individuell einstellbare Gewindefahrwerk mit farbig eloxierten Domlagern liefert KW in der „Clubsport“-Variante, die auf 40 Millimeter Absenkung justiert ist. Mit Michelin-Semislicks „TB5“ in den Dimensionen 225/50 R 15 vorn sowie 285/40 R 15 hinten wäre sogar die offizielle Teilnahme an Sportveranstaltungen möglich. Der Saugmotor mit einer Hubraum-Erweiterung auf 3,8 Liter leistet 320 PS bei 380 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Die aus Edelstahl-Rohrmaterial gefertigte Auspuffanlage mit Fächerkrümmern und zwei Metall-Katalysatoren trägt zur Leistungssteigerung um 70 PS gegenüber der Serienausführung bei.

Das Interieur wird durch den eingeschweißten Überrollkäfig aus Stahlrohr, zwei charakteristische „Lollipop“-Profilschalensitze sowie das Auslackieren in der neuen Wagen-Außenfarbe „Steingrau“ bestimmt. Der nach oben versetzte Schalthebel des 993 GT2 bedient ein revidiertes Fünfgang-Schaltgetriebe des Typs G50 mit Sperrdifferenzial.  Fazit: Die Kombination aus „Steingrau“ und Zierstreifen in „Burgundrot“ schafft ein neues, gefälliges Farbenspiel – der 964 Classic RSR Stonegrey ist cool, leichtfüßig und vor allem Rennstrecken-tauglich. Über dieses Gesamtkonzept hinaus bietet dp motorsport Komplettaufbauten in unterschiedlichen Fahrzeugdesigns, und außerdem den Verkauf nahezu aller einzelnen Anbauteile im eigenen Online-Shop an, nach dem Motto: lieber leichter – Backdating kann so schön und dabei so pragmatisch sein! (Fotos: dp Motorsport)

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