Felgenhersteller BBS erneut insolvent

Auch KW konnte da nichts machen: Nach 2007, 2011 und 2020 ist der traditionsreiche Felgenhersteller BBS nun bereits das vierte Mal pleite! Nach der dritten Insolvenz übernahm KW automotive unter Führung von Klaus Wohlfahrt den Hersteller mit dem großen Namen. Damit waren die Hoffnungen groß, dass nun Ruhe einkehrt und die Beschäftigten nach all den unruhigen Jahren endlich wieder unbesorgt arbeiten können. „Ich bin stolz, dass eine solche Traditionsmarke zukünftig zur KW automotive Group gehört und wir unsere langjährige Erfahrung im After-Market, im Führen starker Marken im Automotive Zubehör Segment und unsere internationale Vertriebserfahrung einbringen können, um die Marke BBS zur alten Stärke zurückzuführen“, sagte damals Klaus Wohlfarth, Inhaber und Geschäftsführer der KW automotive Group voller Zuversicht. Großes war geplant, so wollte man den beengten Firmensitz verlassen und in ein neu zu bauendes Gewerbegebiet nahe Aichhalden umziehen.

Es kam anders

Am 28.09.2023 musste beim Insolvenzgericht Rottweil der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens für BBS gestellt werden (Aktenzeichen: 8 IN 159/23). Leider ein weiterer Tiefpunkt in der über 50-jährigen Geschichte der Traditionsmarke BBS, die für die zahlreichen Erfolge im Motorsport und die davon abgeleiteten Rad-Designs in aller Welt bekannt ist.

Hoher Beliebtheitsgrad

Über Jahre hinweg zählt BBS bei vielen Tuning-Fans zu einer der Top-Marken der Branche. Nicht nur an aktuellen Autos sind BBS-Felgen mit ihrem markanten Design zu finden. Auch bei den Besitzern beliebter Klassiker wie beispielsweise die der ersten Golf-Generationen sind sie die Wahl. Seinen Beliebtheitsgrad konnte BBS bereits mehrfach mit seinen Platzierungen beim renommierten World Wheel Award powered by Essen Motor Show unter Beweis stellen, wo sie immer unter den Top-Marken lag. Der World Wheel Award wurde von VAU-MAX.de ins Leben gerufen und kürt jährlich die beste Aftermarket-Felge. Dabei konnte BBS den Award im Jahr 2020 und 2021 gewinnen!

Wie geht es weiter?

Als Gründe werden die hohen Strompreise und Absatzprobleme vermutet. Unter der Führung von KW schraubte BBS die OEM-Herstellung wegen des dortigen hohen Kostendruckes deutlich herunter und wollte seine Aftermarket-Aktivitäten im Gegenzug stark ausbauen. Aber trotz der Expertise von KW in dieser Richtung hat das bislang wohl nicht durchgeschlagen. Wie es nun weitergeht, steht in den Sternen. Der Insolvenzverwalter hat drei Monate Zeit, um einen Käufer zu finden und ein neues Konzept zu erstellen. Ob das gelingt oder ob mit BBS ein weiterer großer Name verschwindet, wird die Zukunft zeigen.

(Autor: Chris Otto / Foto: Chris Otto)

 

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