Traumhaftes 1955er VW Käfer Cabriolet von Karmann

Der 1932 von Ferdinand Porsche konzipierte Käfer wurde als preisgünstiges Massenfahrzeug entwickelt, das für alle Deutschen erschwinglich sein sollte. Der phänomenale Erfolg des bis heute so beliebten „Volkswagens“ gehört zu den bemerkenswertesten Automobilgeschichten des 20. Der charmante Käfer war 1955 gerade in Fahrt gekommen, als die Wolfsburger Werke bis zum Jahresende insgesamt 279.988 Autos in einem einzigen Jahr produzierten. Jährlich stieg die Produktion um rund 50.000 Stück, und 1965 wurde die Millionengrenze erreicht.

Nachdem das Werk Fallersleben teilweise zerstört worden war, wurde das VW-Projekt nach dem Zweiten Weltkrieg quasi wie der Phönix aus der Asche Henry Ford II angeboten, der der Meinung war, das Auto sei „keinen Pfifferling wert". Die starke antideutsche Stimmung in der amerikanischen Öffentlichkeit stimmte mit der von Ford überein, und niemand wollte den Volkswagen haben.

Doch ein Mann wollte ihn schon, nämlich Ben Pon. Der Niederländer, brachte das Auto in die Vereinigten Staaten, tat sich mit dem cleveren ausländischen Autoimporteur Max Hoffman zusammen und trug dazu bei, Amerikas großen Bedarf an erschwinglichen Transportmitteln in den Jahren unmittelbar nach dem Krieg zu decken. Bis 1952, zu einer Zeit, als die Amerikaner nach kräftigen V-8-Motoren in chrombeladenen Landjachten verlangten, produzierte und verkaufte Volkswagen über 100.000 des kleinen, luftgekühlten Autos in einer Auswahl von fünf Modellen, darunter den Standard Käfer, den Deluxe, den Deluxe mit Sonnendach, das Cabrio als Spitzenmodell und den VW T2 Bus.

Dieses hier präsentierte Volkswagen Cabriolet wurde 1955 von der Karosserieschmiede Karmann im niedersächsischen Osnabrück gebaut, bei der auch der Ghia aus dem Werk rollte, und ist bis ins kleinste Detail originalgetreu restauriert und ist, um es mit den Worten eines Volkswagen-Experten, der das Auto besichtigte, auszudrücken „wahrscheinlich das schönste Exemplar, das ich je gesehen habe". Der Wagen wurde ab Werk mit vielen Sonderausstattungen ausstaffiert, darunter seine silbrig glänzende graublaue Metallic-Lackierung, die originalen Kotflügelschweller, strahlende Weißwandreifen mit verchromten Radkappen und Zierringen, verchromte Außenspiegel, die seltene, fächerförmige Chrom-Auspuffblende, die Doppel-Nebelscheinwerfer sowie die beleuchteten Semaphore-Blinker, die europäischen „Herz"-Rückleuchten und zu guter Letzt das Wolfburger Stadtwappen auf der Haube.

Der akkurat aufbereitete Innenraum ist mit hellgraublauem Leder bezogen und bietet Fahrer und Beifahrer alle Annehmlichkeiten, die 1955 verfügbar waren, darunter eine Porzellanblumenvase aus der Mitte des Jahrhunderts, durchsichtige Sonnenblenden aus Kunststoff, zwei Türverkleidungstaschen, ein originales Blaupunkt-Radio „Frankfurt" mit Drucktasten sowie zwei ledergepolsterte Kissen für den Fond. Als Krönung befindet sich In der Mitte des Armaturenbretts noch eine äußerst seltene Option ab Werk, eine „Deluxe Panel"-Armaturenbrettuhr.

Dieses wunderschöne Cabriolet wurde am 8. März 2014 von RM Sotheby´s auf Amelia Island, Florida, versteigert und ging für 82.500 US-Dollar an seinen neuen Besitzer.

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