Krasse Maschine: 1957er VW Käfer Outlaw „Death" von Franz Muhr

Wohl kaum ein anderer Custom Käfer weicht von der ursprünglichen Mission Volkswagens so weit ab wie Franz Muhrs Interpretation eines Outlaw Käfer. Dieses Auto ist am höchsten Punkt des gewölbten Daches gerademal 91 Zentimeter vom  Asphalt entfernt. Selbst in der Welt der gechoppten und gelenkten Lowrider ist das eine beeindruckend niedrige Dachlinie. Und was die Bodenfreiheit betrifft, sind es nur knapp fünf Zentimeter. Der Custom Käfer ist so unglaublich niedrig, dass ihn 2008 die Redakteure vom Magazin Hot Rod als das Ungeheuerlichste bezeichneten, was sie das ganze Jahr über gesehen hatten, und ihn zu einem der 10 besten Customs des Jahres kürten.

Dieses Auto, das von Muhr's Kustom Coach Werks in Grand Junction, Colorado, zusammengebaut wurde, einfach nur als tiefer gelegt zu bezeichnen, würde dem VW Outlaw Käfer nicht gerecht. Vielmehr besorgte sich Franz Muhr für sein Projekt einen 56er Baja Bug, der schon lange zuvor aufgegeben worden war. Diesen gestaltete er zu einem Auto mit VW-Antrieb um, das aus einer Cartoon-Interpretation eines wilden Bonneville-Wochenendes stammen könnte. Das Dach wurde an den B-Säulen um ganze acht Zentimeter gekürzt, und an der Heckscheibe und Windschutzscheibe kam noch ein weiterer Zentimeter hinzu. Das Ergebnis war eine vier Zentimeter hohe Windschutzscheibe, durch die der Fahrer auf die Straße blickt. Durch die wie Schießscharten geformten Fensteröffnungen erhielt der Wagen den Spitznamen „Death“ (Tod).

Wie auf die Straße gepflanzt steht „Death“ da. Das liegt an den eingebauten Drehstäben, die von einem VW Typ 2 aus der Zeit vor 1963 stammen, die aber ohne Stoßdämpfer montiert wurden. Innen belüftete Scheibenbremsen stellen eine angemessene Bremskraft bereit. Da die Karosserie so extrem tief liegt, wurden spezielle Halterungen angefertigt und damit der Motor und das Getriebe angehoben, um einen übermäßigen, negativen Sturz zu vermeiden.

Dass Franz Muhrs Outlaw Käfer über einen leistungsstarken Motor verfügt, steht außer Frage: Einen beherzten Tritt aufs Gaspedal quittiert der Wagen sofort mit Durchdrehen der American Racing-Räder. Das Antriebsaggregat ist ein 1.914 cm³ großer Vierzylinder-Boxermotor, der mit geschmiedeten 94-Millimeter-Flachkopfkolben von Mahle ausgestattet ist. Das Verdichtungsverhältnis liegt bei 9:1. In Anbetracht dessen, dass der VW Käfer gerade einmal 589 Kilogramm auf die Waage bringt, ist hier Leistung zuhauf vorhanden.

Franz Muhrs krasser Hot Rod ist eine rohe Maschine mit Narben, Wunden und Patina außen. Passend dazu ist der Innenraum minimalistisch und ohne jeglichen Komfort ausgestattet, mit fast komplett unverkleidetem  Blech, uralten Sitzen mit sichtbaren Federn und mit Sackleinen bezogenen Sitzlehnen und Türverkleidungen. Im September 2019 wurde der Wagen, ein Exemplar aus der bekannten Taj Ma Garaj-Kollektion, für 40.320 US-Dollar von RM Sotheby´s in Dayton, Ohio, versteigert.(Photos: RM Sotheby´s)

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