E wie erstklassig: 1970er Porsche 911 E Targa

Mit dem Debüt des 911 im Jahr 1964 setzte Porsche mit seinem ersten Sechszylindermodell neue Maßstäbe im Bereich der luftgekühlten Leistung.

Ein großes Update der ersten Generation des Porsche 911 erfolgte im Jahr 1969. Während das Äußere weitgehend unverändert blieb, wurden intern viele Verbesserungen vorgenommen, darunter die Verlängerung des Radstandes um 2,5 Zoll für eine bessere Balance und ein besseres Handling sowie der Einbau von belüfteten 11-Zoll-Scheibenbremsen mit Aluminiumsätteln an allen vier Rädern. Außerdem gesellte sich eine neue Variante zur Modellpalette hinzu, der 911 E, der sowohl als Coupé als auch Targa zu bekommen war. Er wurde zwischen dem leistungsstarken 911 S und dem 911 T mit Vergasermotor angeboten und ersetzte den bisherigen 911 L als luxuriösere Leistungsvariante. Das „E" stand für das deutsche Wort „Einspritzung", welche die Weber-Vergaser durch eine mechanische Bosch-Einspritzanlage, die der des „tierischen“ 911 S ähnelte. Die neue Einspritzanlage verhalf dem 911 E zu einem üppigen Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und steigerte seine Leistung auf 158 PS.

Bei dem hier präsentierten Auto handelt es sich um einen dieser gut ausgestatteten 911 E. Im Juli 1970 wurde der Wagen von einem betuchten College-Studenten, der für die Sommerzeit nach Hause kam, neu beim Porsche Audi-Händler Ted McWilliams in Pittsburgh, Pennsylvania, gekauft. Bereits im Herbst desselben Jahres wurde der 911 E Targa zurück nach Arizona gefahren, wo er den Rest seines Lebens im trockenen Wüstenklima verbringen sollte, und von seinem ursprünglichen Besitzer über fünf Jahrzehnte lang sorgfältig gepflegt wurde. Dies belegen unzählige Dokumente und Rechnungen, die bis zu seinem Neuzustand zurückreichen. Sogar die Lackierung im Farbton Burgund-Rot und die schwarze Polsterrung sind noch original.

Wie alle 911 E-Modelle besitzt das Auto eine äußerst umfangreiche Ausstattung. Dazu zählen ein lederbezogenes Lenkrad, eine hydropneumatische Vorderradaufhängung mit Selbstnivellierung, eine Hochleistungszündung sowie 14-Zoll-Fuchs-Leichtmetallräder. Zu den werksseitig eingebauten Optionen gehören ein 18-mm-Hinterrad-Schwingungsdämpfer, ein Blaupunktradio Frankfurt mit US-Band-Empfang und eine äußerst seltene Werksklimaanlage. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, wurde die Niveauregulierung auf moderne Stoßdämpfer umgerüstet, genauso wie der Klimakompressor, der gegen ein modernes Aggregat ausgetauscht wurde.

Dieser Wagen kann zweifelsohne als einer der am besten dokumentierten Porsche 911 bezeichnet werden. Von ihm gibt es eine Fülle von Serviceunterlagen, die bis zum Sommer 1970 zurück reichen, darunter auch der vom Werk empfohlene Einfahrservice bis hin zu den Original-Bestellscheinen der Händler, das Original-Benutzerhandbuch, das Serviceheft, und natürlich gehört auch der originale Werkzeugsatz dazu.

Dieses erstklassige Exemplar des begehrten Porsche 911 der ersten Generation wird am 26. Januar dieses Jahres in Phoenix, Arizona, von RM Sotheby´s versteigert. Auf das Ergebnis sind wir sehr gespannt, denn der Wagen ist ohne die Angabe eines Mindestgebots gelistet. (Photos: RM Sotheby´s)

 

 

 


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