Mexikanische Schmiedekunst: 1970er Volkswagen Käfer „Casa Linda Lace" von Rafael Esparza-Prieto

Die Beziehungen von Volkswagen zu Mexiko begannen in den frühen 1960er Jahren, als die Vertreter des deutschen Automobilherstellers das Potenzial des lateinamerikanischen Marktes erkannten. Nicht nur die Arbeitskräfte waren begierig, auch die aufstrebende Wirtschaft brauchte ein eigenes Volksauto. Als Mexiko-Stadt 1968 die Olympischen Sommerspiele ausrichtete, war Volkswagen in der Stadt der Paläste bereits fest verwurzelt. Sowohl auf den breiten Boulevards der Hauptstadt als auch in den engen, historischen Gassen waren Käfer immer häufiger anzutreffen. Zwei Käfer-Karosserien im relativ einfachen schmiedeeisernen Design sollten für Volkswagen werben, als die Sportler der Welt nach Mexiko-Stadt reisten. Die schmiedeeisernen Autos wurden zu dauerhaften Ikonen, die in die Überlieferung von VW de Mexico eingehen sollten.

Einige Jahre später wurde der Künstler und Schmiedemeister Rafael Esparza-Prieto gebeten, die bereits monumentale Leistung des Autos zu feiern, indem er die ikonische Käferkarosserie für das mexikanische Montagewerk des Automobilherstellers in Aguascalientes aus Schmiedeeisen nachbaute. Der mexikanische Restaurantbesitzer Jose Barajas aus Montecito, Kalifornien, war von dem Projekt so begeistert, dass er Anfang der 1980er Jahre seinen eigenen schmiedeeisernen Käfer in Auftrag gab. Das Material wurde schon lange mit mexikanischem Design assoziiert, vor allem in Form von Zäunen und Toren, die jedes Stockwerk des Hauses umgaben. Das von Esparza-Prieto entworfene Design besteht aus 2.600 einzelnen, von Blumen inspirierten Schnörkeln und wurde nur mit Hammer und Amboss bearbeitet, bevor es weiß lackiert wurde.

Der voll funktionsfähige Käfer mit Spitzenmuster wurde 1985 in Barajas' Restaurant „Casa Linda“ in Montecito enthüllt und blieb lange Zeit im Besitz des Restaurants, wo er gelegentlich als Shuttle diente, um die Restaurantbesucher zurück ins nahe gelegene Santa Barbara zu bringen. Das kunstvolle Auto war für manche ebenso ein Anziehungspunkt wie die legendäre Küche des Restaurants. Die schmiedeeiserne Karosserie sitzt über dem Innenraum, dem Fahrgestell und dem Antriebsstrang eines Käfers aus dem Jahr 1970, der bis auf das Blaupunkt-AM-Radio und den Tachometer mit 90 Meilen pro Stunde originalgetreu ist. Die außergewöhnliche Handwerkskunst und die exakte Silhouette des Wagens bewahren die kultige Käferform. Dieses Meisterwerk ist sowohl ein Kunstwerk als auch ein echtes „Kunstauto", das in fast jeder Sammlung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Bei der Versteigerung von RM Sotheby´s erzielte der Wagen am Ende 78.400 US-Dollar.(Photos: RM Sotheby´s)

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